Durch unser Projekt „BasKIDball“ haben wir Balla kennengelernt. Er kommt regelmäßig zum Basketballspielen vorbei und liebt diesen Sport wie kein zweiter. Durch unseren Kontakt zu Holger Geschwinder, dem Personal Trainer von Dirk Nowitzki, haben wir dem talentierten 17-Jährigen die Möglichkeit eröffnen wollen, vom 07. bis 14. Juni zum Starnberger See zu reisen und mit dem „Basketball Guru“ eine Woche trainieren zu dürfen. Balla war  von der Idee sofort begeistert und zögerte keinen Moment. Wir schrieben seiner Schule eine E-Mail und entschuldigten Balla mit der Begründung, das viele Kinder ihr Leben lang von so einer Chance nur träumen können.

Ballas Reisebericht:

„Meine Gedanken vor der Reise waren von Respekt geprägt, weil ich mir im Vorfeld Videos von Holger Geschwindner im Internet angeschaut habe und natürlich weiß, das er der Entdecker und Förderer von Dirk Nowitzki ist. Ich war einfach sehr dankbar, als meine Basketballtrainerin Alex mich anrief und mitteilte, das die Dr. Moroni Stiftung mir die Möglichkeit bietet, mit dem vielleicht besten Basketball-Individualcoach eine Woche am Starnberger See mit einer Gruppe von angehenden Basketballprofis trainieren zu dürfen.

Am Tag der Abreise war alles sehr stressig, weil ich sehr früh aufstehen musste und eine lange Reise vor mit dem ICE hatte. Ich musste auch bis Bayern umsteigen und habe gehofft, das alles glatt läuft. In Bayern angekommen machte ich mich auf zum Starnberger See, da wo wir auch für die geplante Woche wohnen und trainieren sollten. Für mich war es ein befremdliches Gefühl an einen neuen Ort zu reisen, wo ich niemanden kenne. Doch der Respekt wurde mir durch den freundlichen Empfang direkt genommen. Ich war einer der ersten vor Ort und habe die ersten Jungs begrüßt. Teilweise Bundesligaspieler, was ich bis dato gar nicht wusste. Ich habe mich vor allem mit den Spielern der Hamburger Towers angefreundet, echt nett sind.

Nach etwa zwei Stunden als alle Spieler allmählich eintrudelten kam auch Holger Geschwindner, der uns nett begrüßte und auch schon zur 1. Trainingseinheit bat. Es war direkt die erste Challenge, wo ich mich auch direkt beweisen wollte und als einziger Bonner die Fahne hochhalten wollte. Wir mussten zu Beginn 100 Korbleger auf der rechten Seite und 100 Korbleger auf der linken Seite machen. Wenn man einen Korbleger nicht getroffen hat, musste man als gesamtes Team von vorne anfangen. Das hat anfangs auch gedauert, weil einige Spieler auch aus Frankreich, Portugal, Japan und China kamen und unheimliche Reisestrapazen hinter sich hatten. Wir haben die ersten Challenge dann aber geschafft und es ging weiter mit komischen Übungen, die sehr typisch für Holger Geschwindner sind. Ich habe mich da aber gut eingefunden und konnte mein bestes geben. Nach der Einheit gab es Abendessen und ich bin dann auch direkt schlafen gegangen, weil ich total müde von der langen Reise war.

Balla am Starnberger See

Ausgeschlafen sind wir dann am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück gemeinsam auf dem Starnberger See gerudert. Das war für mich neu, weil ich noch nie Rudern war bzw. als kleiner Junge, aber ich erinnere mich da gar nicht mehr wirklich dran. Wir haben die ganzen Basics besprochen und haben Technik trainiert. Das war nicht anstrengend, aber wir waren dann jeden Tag Rudern und haben auf Kraft und Schnelligkeit trainiert, was dann wiederum sehr anstrengend wurde. Wir waren jeden Morgen um 7.00 Uhr morgens im Wasser. Gegen Mittag kam ein Musiker, der Trommeln dabei hatte und uns erklärte, das Basketball viel mit Musik und Rhythmus zu tun hat. Ich weiß ja auch von Dirk Nowitzki, das er durch Holger Geschwinder ein Musikinstrument erlernt hat. Es war etwas theoretisch und ist erst einmal schwierig begreifbar, aber wenn man sich einen Rhythmus im Kopf vorstellt, dann kann man auch die Schnelligkeit und den Rhythmus des Dribbelns bestimmen. Das soll sehr helfen und wir haben mit dem Musiker geübt. Am Abend haben wir dann wieder Basketball gespielt und die Komplexität der Übungen wurde schwerer. Ich habe gemerkt, das wir im Camp eine große Anzahl von großen Talenten und jungen Basketballprofis haben, die auch schon regelmäßig mit Holger Geschwinder trainiert haben. Ich hatte Schwierigkeiten mich einzufinden und mich zu beweisen. Das fiel mit mit den neuen Übungen sehr schwer. Auch beim Spielen war es für mein Selbstbewusstsein nicht leicht, das ich als letzter gewählt wurde, weil mich keiner kannte. Ich bin es im Verein und in der Schule gewohnt als erster gewählt zu werden und ein Leader zu sein. Deswegen war es eine neue Erfahrung für mich, aber ich konnte auf jeden Fall auf dem Niveau mithalten und mich beweisen.

Die weiteren Tage verliefen ähnlich. Ich habe eine große Herausforderung gehabt und bin sehr zufrieden, wie ich sie gemeistert habe. Auch die Co-Trainer haben mich häufig gelobt. Zum Abschluss bekam ich viele Klamotten und Schuhe geschenkt. Ich würde es immer wieder machen und bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Ich hatte eine tolle Woche an einer tollen Location mit sehr starken Basketballspielern und einem einzigartigen Trainer. Ich habe gemerkt, das ich noch einen langen Weg zum Profi habe, aber auch, dass es mit harter Arbeit und Überzeugung machbar ist. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich bei Ramy Azrak und der Dr. Moroni für diese unvergessliche Woche bedanken. Im Übrigen freue ich mich auch sehr, dass ich zum 01. August meine Ausbildung beginnen werde. Ich bin mir sicher, das ich Schule, Betrieb und Junioren Basketballbundesliga unter einen Hut bekommen werde.“

Balla