Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr war die Dr. Moroni-Stiftung auf Einladung Katja Dörners vom Bündnis 90/Die Grünen vom 06. August bis zum 09. August auf einer politischen Bildungsfahrt in Berlin. Die Fahrt wurde vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung organisiert und dient besonders der politischen, sowie der kulturellen und historischen Bildung. Unter den acht Jugendlichen der Dr. Moroni Stiftung, die von Ramy Azrak begleitet wurden, war die 17-jährige Nadja Abdala vom Tannenbusch Gymnasium, die über ihre Eindrücke im Folgenden berichtet.

Mein Name ist Nadja, ich bin 17 Jahre alt und hatte dank Ramy Azrak und der Dr. Moroni-Stiftung die Möglichkeit, vier Tage in Berlin zu verbringen und mehr über die Politik, Geschichte und Kultur Deutschlands aus nächster Nähe zu lernen.

Sonntag, 06. August 2017:

Das erste Treffen auf die doch recht große Gruppe am Sonntagmorgen verlief sehr angenehm und locker. Man kam in den Austausch mit anderen Teilnehmern und konnte die Gesichter, mit denen man die nächsten Tage verbringt, näher Kennenlernen. Die Gruppe war bunter als gedacht. Neben den vielen unterschiedlichen Nationalitäten waren auch unterschiedlichste Altersklassen vertreten.

Nach unserer Ankunft am Berliner Hauptbahnhof wurden wir herzlich begrüßt und im Anschluss ging es schon auf eine lockere Stadtrundfahrt durch die Berliner Mitte mit unserem Reiseführer Robert

Das erste gemeinsame Abendessen fand im „Haus der 100 Biere“ statt. Dort stand für uns schon ein Buffet bereit. Danach hatte jeder die Möglichkeit den Abend nach seinem Belieben zu gestalten – immerhin gibt es in Berlin einiges zu entdecken!

Montag, 07. August 2017:

Unsere erste Nacht im 101 Ku’damm Hotel war mehr als angenehm: Nicht nur moderne Zimmer, sondern auch ein Frühstücksbuffet im 7. Stock mit einer schönen Aussicht auf Berlin.

Gegen 10.00 Uhr ging das Programm los: Wir machten eine Führung durch den Deutschlandfunk. Das sind mehrere Radiosender. Zugegeben: Neben 1Live höre ich nicht viel Radio. Doch es war spannend zu sehen, wie es bei einem Radiosender dieser Art zugeht. Mir war z. B. nie klar, mit wieviel Aufwand Hörspiele aufgenommen werden. Nach der Führung ging es weiter mit der Stadtrundfahrt. Diesmal fuhren wir durch Viertel wie Neukölln oder Kreuzberg. Obwohl diese Stadtrundfahrt uns weniger an klassischen „Sightseeing“-Plätzen vorbeiführte, war sie ein interessanter Einblick in die unterschiedlichen Fassetten Berlins.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in „Veli’s Restaurant“ ging es in den Reichstag – auch bekannt als das Gebäude mit der Glaskuppel oder mit der „dicken Henne“. Dort hörten wir einen Vortrag über die Geschichte und den heutigen Nutzen des Hauses als Deutscher Bundestag. Leider war es für mich teilweise schwer, dem Redner zu folgen, obwohl der Vortrag unterhaltsam gestaltet wurde.

Im Anschluss haben wir eine kleine Fotosession mit der Gruppe gemacht. Im Gespräch mit einer Mitarbeiterin von Katja Dörner hatten wir danach die Möglichkeit, Fragen zu ganz verschiedenen Themen wie Digitalisierung oder Schulsystem zu stellen. Leider konnte Katja Dörner ausnahmsweise nicht selbst dabei sein. Vielleicht habe ich in Bonn bald die Gelegenheit, sie einmal persönlich zu treffen.

Danach sind wir mit der gesamten Gruppe auf die Reichstagskuppel gegangen. Dort hatte man einen schönen Blick auf Berlin. Die Konstruktion der Kuppel mit ihren Spiegeln und dem Glas bei so sonnigem Wetter einmal von Nahen zu sehen war ein Erlebnis.

Abends stand eine Schiffsfahrt auf der Spree auf dem Programm. Dort bekamen wir weitere Informationen zu Sehenswürdigkeiten in Berlin – dieses Mal vom Wasser aus. Das Programm endete gegen 20.00 Uhr und uns wurde wieder die Gelegenheit gegeben, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Dienstag, 08. August 2017:

Auch der heutige Tag begann mit einem leckeren Frühstück. Mit guter Laune machten wir uns dann auf zur Bundesgeschäftsstelle der BÜNDNIS 90/Die Grünen. Dort haben wir etwas über die Geschichte der Grünen erfahren und durften noch mehr Fragen zu unterschiedlichen Themen stellen. Die Themen reichten von der Autoindustrie über Gleichberechtigung bis hin zur Drogenpolitik. Es war interessant, die Positionen der Grünen zu diesen Themen zu hören und darüber zu diskutieren.

Nach dem Besuch der Bundesgeschäftsstelle der Grünen kam mein persönliches Highlight: Das Essen auf dem Berliner Fernsehturm! 207 Meter auf einer rotierenden Plattform über Berlin zu Mittag zu essen ist schon ein atemberaubendes Erlebnis!

Die Führung durch die Gedenkstätte des Deutschen Widerstands war der nächste Programmpunkt. Zu sehen und zu hören, wer alles gegen Hitlers nationalsozialistische Politik war und auch etwas dagegen getan hat – ob aktiv oder eher passiv – war sehr interessant. Sicherlich wäre ich selbst nicht auf die Idee gekommen, mich so genau über die versuchten Anschläge auf Hitler zu informieren. Wir hatten die Möglichkeit, uns viel anzuschauen und Fragen zu stellen. Dennoch blieben die Vorträge teilweise recht trocken.

Ab 16:30 Uhr hieß es an diesem Tag: Freizeit! Der Busfahrer hat auf der Rückfahrt einige Stopps an Einkaufsmeilen oder Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise an der Gedächniskirche gemacht. Dort haben wir erst einmal fleißig Bilder geschossen, um danach die vielen Geschäfte und das Sommerfest zu erkundigen.

Mittwoch, 09. August 2017:

Unser letzter Tag! Heute mussten wir alle etwas früher aufstehen, weil wir aus dem Hotel auschecken mussten. Nach einem stärkenden Frühstück ging es direkt zum Bundesnachrichtendienst.

Ich wusste nicht, was mich dort genau erwartet. Doch während des Vortrags habe ich verstanden, was der Bundesnachrichtendienst (BND) ist: der Auslandsnachrichtendienst. Der BND sammelt im Ausland relevante Informationen und gibt diese an die Regierung weiter. Ein spannender Vortrag, der mich mehr interessiert hat als gedacht.

Im Anschluss ging es ein letztes Mal mit dem Bus Richtung Berliner Hauptbahnhof, wo wir Lunchpakete von Restaurant „Brotbüxe“ bekamen und uns dann mit dem Zug auf den Weg zurück nach Bonn machten.

Rückblickend, bin ich glücklich, die Bildungsfahrt gemacht zu haben. Neben der Freizeit, die man in Berlin hatte, gab es interessante Programmpunkte, die uns weitergebildet haben. Sich auf so einer Fahrt vier Tage lang mit Politik auseinanderzusetzen, inspiriert mich vielleicht dazu, mich etwas mehr mit Politik zu beschäftigen, öfter Zeitung zu lesen oder Nachrichten zu schauen. Ich habe mir in jedem Fall vorgenommen, die Leute um mich herum dazu zu motivieren, was aus ihrer Stimme zu machen und sich mehr mit der Politik ihres Landes auseinanderzusetzen. Dies ist doch ein sehr wichtiger Teil des Lebens in einem demokratischen Staat wie unserem.

Ich danke Katja Dörner, dem Bündnis 90/die Grünen, Holger Koslowski, ihrem Büroleiter in Bonn, und der Dr. Moroni Stiftung für diese Gelegenheit und ich hoffe, dass auch andere Leute in meinem Alter die Möglichkeit bekommen, an dieser Fahrt teilzunehmen und diese Eindrücke daraus auch für sich nutzen.