Was machen Schüler eigentlich in den Herbstferien? Häufig sind sie „geplagt“ von Langeweile und das nasskalte Wetter verführt zumeist einfach zuhause vor dem Fernseher abzuhängen oder auf einer Parkbank den Flausen im Kopf freien Lauf zu lassen. Alternativen zum Abhängen gibt es nicht wirklich, da die meisten Bolzplätze unbespielbar sind. Um den Kindern und Jugendlichen des Stadtteil Tannenbusch zumindest ein wenig die Langeweile zu nehmen, bzw. ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen, hat Karate Trainer Ahmed El Farhani die Idee einer Karate-Woche konzipiert und schließlich auch mit sehr viel Herzblut realisiert.
Die Karatewoche fand vom 02. bis 05. November 2018 in der Sporthalle am Chemnitzer Weg statt. Täglich standen Selbstverteidigung, Grundtechniken und kleine Spiele auf dem vierstündigen Programm. Der Höhepunkt der Freizeitgestaltung war der Sonntag. 67 Kinder und 80 Eltern kamen in die Sporthalle, um eine tolle Karate-Vorführung der Kids zu sehen, bei der auch einige routinierte Jugendliche des Karte Club Bonn West e.V. mitwirkten. Das Prinzip der Karatewoche war es, eine niederschwellige Barriere zu ermöglichen, also eine „offene Halle“, bei dem jede(r) willkommen ist. Bei den im Durchschnitt über 30 Kindern, die an den vier Tagen täglich vier Stunden Spaß hatten, waren auch viele Neulinge dabei, die spielerisch die ersten Schritte des Karatesports erlernten. Für Ahmed ein Kinderspiel, neue Kinder zu integrieren, denn wer über den Bonner Karate spricht, der kennt ihn. Der 48-Jährige ist in der Karateszene auch auf internationaler Ebene bekannt und mittlerweile sogar mit dem 3. Dan (Meistergrad) ausgestattet. Dieser Erfolg ist nicht von Ungefähr. Ahmed geht seiner Leidenschaft seit seinem 9. Lebensjahr nach und hat den Verein mitgegründet. Anfangs betreute er ein Dutzend Kinder, schnell wuchs die Zahl der Mitglieder auf mehr als 100 und aktuell sind wöchentlich mehr als 30 Kinder zwischen 8 und 18 Jahren in Bonn-Tannenbusch bei seinen Trainingseinheiten am Start. Er bringt ihnen in den Trainingseinheiten Disziplin bei und vor allem, ihre Impulse zu kontrollieren, damit die jungen Menschen ihre Energie in die richtigen Bahnen kanalisieren. Ahmed betont immer: „Bei Karate handelt es sich nicht um einen Kampf. Man greift nicht selbst an, sondern lernt sich zu verteidigen.“
Die Dr. Moroni Stiftung hat Ahmed bei seinem Projekt unterstützt und wird den Antrag für die Fortsetzung des Projektes im Jahr 2018 schreiben. In diesem Zusammenhang gilt unser Dank auch dem Quartiersmanagement Neu-Tannenbusch, über dessen Sozialfond wir Projektgelder in Höhe von 900 Euro beantragen konnten.