Wie kommt die erfolgreiche Ressortleiterin eines Wirtschaftsmagazins dazu, nach Australien auszuwandern, um schließlich vollends glücklich mit sich und ihrem Leben Schafe in Irland zu züchten?

Diese und andere spannende Geschichten über den Werdegang verschiedener Menschen erzählte Jochen Mai, bekannter Buchautor (u.a. „Die Karrierebibel“, „Warum ich losging, um Milch zu kaufen und mit einem Fahrrad zurückkam“), Social Media Experte und Gründer des äußerst erfolgreichen Internet-Portals www.karrierebibel.de , am 26.04.2017 vor einem bunt gemischten Publikum in der Aula des Tannenbusch Gymnasiums.

Gemeinsam mit dem Tannenbusch Gymnasium und mit der freundlichen Förderung des Quartiersmanagement Neu-Tannenbusch konnte die Dr. Moroni Stiftung den Keynote Speaker für einen Vortrag zum Thema „Beruf(ung) und Erfolg“ in Tannenbusch gewinnen.

Die Schüler/-innen des Tannenbusch Gymnasiums und andere interessierte Jugendliche aus dem Stadtteil durften im Anschluss ihre Fragen stellen und erfuhren dabei z.B., dass man die Wahl der Leistungskurse nicht zwingend auf das möglicherweise noch gar nicht feststehende Berufsziel abstimmen muss, dass eine Fachhochschule heute keinen Unterschied zu einer Universität mehr macht oder dass ein duales Studium harte Arbeit und viel Fleiß und Disziplin voraussetzt.

Nachdem Herr Mai erklärt hatte, dass Scheitern oft zu einer Karriere gehört, um auf lange Sicht weiterzukommen, fragte ein Schüler, wann man denn wisse, ob das eigene Scheitern bedeutet, dass man für den Beruf nicht geeignet ist und sich besser etwas anderes suchen soll oder ob das heißt, dass man weiterkämpfen und an seinen Traum glauben soll. „Geile Frage!“, kommentierte Herr Mai diesen Einwurf und erklärte ganz offen, dass er auf manche Fragen keine eindeutigen Antworten geben könne, da man in vielen Situation intuitiv entscheiden und in sich hineinhorchen müsse.

Der Keynote-Speaker hielt aber auch mit der harten Wahrheit nicht zurück: wer im Leben etwas erreichen will, muss viel Zeit und Mühe investieren. Später werde allerdings meist nur „die Spitze des Eisbergs“, also der Erfolg, gesehen, und nicht der darunter liegende Fleiß, der Mut zum Risiko, Rückschläge, Zweifel, Opfer, Kritik und Ausdauer. Jochen Mai hat es „geschafft“. Er beschäftigt heute drei Redakteure, die ‚aus der Hängematte in Bali die Artikel schreiben können, solange die Deadlines eingehalten werden.‘ Vielleicht sieht das in ein paar Jahren auch anders aus, denn „eine Garantie für Erfolg gibt es nicht“, so Mai.

Insgesamt war es ein gelungener Abend, der dem einen oder anderen sicher wichtige Denkanstöße für die Planung ihrer Zukunft mit auf den Weg gegeben hat.